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kohlebunker-pogladowe

© augustinundfrank/winkler

KOHLEBUNKER ENSEMBLE

Gre­en­tower und Green­la­bor

Ort: Gel­sen­kir­chen
Aus­lo­bung: Stadt Gel­sen­kir­chen
Wett­be­werb: Aner­ken­nung
Jahr: 2022
Archi­tek­tur: augustinundfrank/winkler

Der Koh­le­bun­ker als „GRE­EN­TOWER“ und die ehe­ma­li­ge Koh­le­misch­an­la­ge als „GREEN­LA­BOR“ sym­bo­li­sie­ren die Zukunft der Städ­te. Sie ver­kör­pern die grün-blaue Denk­wei­se zukünf­ti­ger urba­ner Ent­wick­lung:

Regen­was­ser nach­hal­tig nut­zen: Statt Abfluss wird Regen­was­ser gehal­ten und lokal genutzt oder ver­si­ckert, um Was­ser­ver­sor­gung und Öko­lo­gie zu för­dern. Pflan­zen als loka­le Res­sour­ce: Vor-Ort-Anbau und Ver­brei­tung von Pflan­zen als Nah­rung mini­mie­ren öko­lo­gi­sche Aus­wir­kun­gen. Gemein­schaft­li­che Nut­zung grü­ner Räu­me: Fle­xi­ble Nut­zung för­dert gemein­schaft­li­ches Leben und Umwelt­ver­ant­wor­tung. Nach­hal­ti­ge Neu­ge­stal­tung: Umnut­zung bestehen­der Struk­tu­ren betont effi­zi­en­te Res­sour­cen­nut­zung

STRA­TE­GIE  UND  KON­ZEPT

Die Bedeu­tung des Ortes und der einem Gesamt­kon­zept für das Weich­sel­ufer vor­ge­zo­ge­ne Zeit­punkt bedin­gen eine beson­de­re Stra­te­gie, die sich im Kern aus zwei Kom­po­nen­ten zusam­men­setzt:

(1) Anpas­sungs­fä­hig­keit

(2) Die Ent­wick­lung einer Anla­ge, die einer­seits in sich die Fähig­keit trägt zunächst als allei­ni­ger Akti­va­tor an die­sem Ort das Weich­sel­ufer zu bespie­len, ande­rer­seits aber die Inte­gra­ti­ons­kraft besitzt auch spä­ter als einer von meh­re­ren Akti­va­to­ren am Weich­sel­ufer sei­ne Bestim­mung zu fin­den.

(3) Vor­bild­cha­rak­ter

(4) Der Alt­stadt­sil­hou­et­te von Osten vor­ge­la­gert, eröff­net der Bau und sei­ne Aus­sen­an­la­ge ein neue Epo­che der Stadt­ent­wick­lung. Es ist dies die Erschlies­sung der Weich­sel für die Stadt und Ihre Bewoh­ner.

Das brei­te Stu­fen-Podest um den Green Tower über­brückt den Gelän­de­sprung zwi­schen Gebäu­de und Außen­raum und lädt zum Ver­wei­len ein. Die Podes­te zie­hen sich um das Gebäu­de her­um, um sich im Osten in einer Trep­pen­an­la­ge zu bün­deln, von wo aus man die IGA-Bepflan­zung der Was­ser­flä­chen bewun­dern kann.

© augustinundfrank/winkler

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© augustinundfrank/winkler

Grü­ne Kro­ne als Land­mar­ke

Ver­ti­ka­ler Gar­ten:
Fassadenbegrünung mit Rank­pflan­zen. Bewuchs linienförmig. Ein­ge­setz­te Pflan­zen z.B. Blau­re­gen, Geiß-blatt, Wald­re­be. Stahlgerüst und Stahl­sei­le die­nen als Rank­hil­fen. Wand­ge­bun­de­ne Begrünung in Pflanztrögen. Anstaubewässerung und Nährstoffversorgung über ein maschi­nel­les Bewässerungssystem.

Dach­ter­ras­se:
Holz- und Stein­be­lag über einer Reten­ti­ons­schicht. Umkehr­dach­kon­struk­ti­on.
Anfal­len­des Regen­was­ser wird gerei­nigt und in den Regen­was­ser­spei­chern gesam­melt.

Regen­was­ser- und Ener­gie­spei­cher:
Neben dem Was­ser der Dachflächen wird auch gerei­nig­tes Oberflächenwasser und Regen­was­ser von tie­fer gele­ge­nen Dachflächen gespei­chert und mit PV Strom in die ehe­ma­li­gen Koh­len­trich­ter gepumpt. Die Reku­per­a­ti­on erfolgt bei der Ent­nah­me des Regen­was­sers für die Vegetationsbewässerung.

Living Wall:
Flächenbegrünung mit pflan­zen­tra­gen­dem Geo­tex­til. Das Sys­tem besteht aus einer Unter­kon­struk­ti­on, auf der ver­schie­de­ne Vlie­se mit ein­ge­schnit­te­ten Taschen befes­tigt sind. Die Vlies­t­aschen wer­den mit Sub­strat gefüllt und mit Moo­sen, Stau­den und Gehölzen bepflanzt. Die Was­ser- und Nährstoffversorgung erfolgt über ein Bewässerungssystem im rückseitigen Zwi­schen­raum.

Regen­was­ser­be­wirt­schaf­tung:
Dach­was­ser und auf dem IGA Gelände gesam­mel­tes und bio­lo­gisch gerei­nig­tes Oberflächenwasser wird in den ehe­ma­li­gen Koh­le­trich­tern gesam­melt und für die Bewässerung von begrünten Fas­sa­den, Hoch- bee­ten, Gewächshäusern und Gartenflächen vor­ge­hal­ten.

Boden­ge­bun­de­ne Begrünung:
Direkt­be­wuchs durch selbst­klim­men­de Pflan­zen z.B. Efeu, Wil­der Wein, Klet­ter­hor­ten­sie.
Mit der boden­ge­bun­de­nen Begrünung können zukünftig Tei­le der Living Wall ersetzt wer­den.

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© augustinundfrank/winkler

GRE­EN­TOWER

Die Trö­ge, die das 1. OG und die Dach­ter­ras­se mit einem grü­nen Man­tel umrah­men, sind mit gro­ßen Stau­den, üppi­gen Grä­sern wie Chi­na­schilfs­or­ten und Sträu­chern wie Mini-Wei­den und klei­nen Berg­kie­fern befüllt. Die Dach­ter­ras­se bewach­sen gro­ße Sträu­cher wie Pfaf­fen­hüt­chen und sol­che Bäu­me, die den win­di­gen Stand­ort in der Son­ne mögen: Weiß­dorn, Man­na­esche oder Wild­ap­fel. Der Cha­rak­ter der Bepflan­zung ist natür­lich-wild und stand­ort­be­zo­gen. Es unter­streicht den „ros­ti­gen“, indus­tri­el­len Cha­rak­ter der Gegend und ergänzt ihn durch Farb­lich­keit, Blatt­struk­tur und Habi­tus der Pflan­zen. Der ehe­ma­li­ge Koh­le­bun­ker „bun­kert“ jetzt das Regen­was­ser, das zur Grün­flä­chen­be­wäs­se­rung in einem aut­ar­ken Bewäs­se­rungs- und Spei­cher­sys­tem gespei­chert wird.

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GREEN­LA­BOR

Die Süd­fas­sa­de ist mit boden­ge­bun­de­nen star­ken Klet­ter­pflan­zen wie wei­ßer Wis­te­ria, wil­dem Wein und Akzen­ten der Trom­pe­ten-blu­me bewach­sen. Für die IGA-Zeit bil­det die tem­po­rä­re ver­ti­ka­le Wand­be­grü­nung (wand­ge­bun­de­nes Regal­sys­tem mit Pflanz-behäl­tern) im 2. OG (Ost‑, Süd‑, und West­sei­te) den grü­nen Fokus. An der natur­be­las­se­nen grün-weiß-rost­far­bi­gen Wand­col­la­ge wach­sen Seg­gen, wei­ße Pur­pur­glöck­chen, Spin­del­sträu­cher oder Mini-Wei­den als sehr robus­te und son­nen­lie­ben­de Pflan­zen. Die küh­le Nord­wand ist u.a. mit Moo­sen und Far­nen, Klet­ter-Spin­del­sträu­chern und Schat­ten­stau­den wie Brun­nera oder Schaum­blü­ten bewach­sen. Auch dort wer­den die vor­kul­ti­vier­ten boden­ge­bun­de­nen Klet­ter­pflan­zen der Nord­sei­te, wie Hor­ten­si­en und Efeu die Wän­de nach der IGA erobern.

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